Übergänge

Vom Kindergarten zur Grundschule

Um den Kindern den Übergang vom Kindergarten in die Grundschule zu erleichtern, pflegt die Grundschule Brachttal einen engen Kontakt zu den zuständigen Kindergärten in Neuenschmidten (Kindergarten Schatzkiste und Kindergarten Regenbogen), Leisenwald und Wittgenborn. Im Zuge dessen besuchen – soweit stundeplanorganisatorisch möglich – die zukünftigen Lehrerinnen der ersten Schuljahre die Kindergärten, um Kontakt zu den Einschulungskindern herzustellen.

Dabei werden erste Beobachtungen gemacht und den Kindern die Möglichkeit geboten, eventuelle Ängste abzubauen und eine Lehrkraft in der vertrauten Umgebung des Kindergartens persönlich kennen zu lernen. Nachfolgende Gespräche mit Erzieherinnen vor und/oder nach der Schulanmeldung und dem Sprachscreening im September und Oktober ergänzen diese Beobachtungen, erweitern die Kenntnisse über die Kinder. Im Frühjahr jedes Jahres findet ein Schnupperbesuch der zukünftigen Schüler und Schülerinnen in unserer Schule statt. In Begleitung ihrer Erzieherinnen treffen die Kinder morgens an unserer Schule ein, werden nach einem Eingangslied in Gruppen, die von je zwei Lehrerinnen geleitet werden, eingeteilt und sind dann in der Turnhalle und in einem Klassenraum gemäß aktualisierter Konzepte aktiv.

Die Beobachtungen der Lehrerinnen werden notiert und mit den Erzieherinnen besprochen. Die Notizen helfen später, zusammen mit den Ergebnissen der schulärztlichen Untersuchung, mit den Eindrücken während des Sprachscreenings (Schulanmeldung), den Einschätzungen von Eltern und Erzieherinnen, die Schulfähigkeit eines Kindes festzustellen bzw. den Eltern zur Behebung noch vorhandener Schwächen des Kindes Ratschläge und Hilfestellungen zu geben.

Erarbeitet wird das Schnuppertagskonzept von einer Gruppe des Kollegiums. Kleinere Gruppen zukünftiger Erstklässler besuchen gegen Ende des Schuljahres eine erste Klasse, so dass die Arbeit dort von den Kindern praktisch erfahren werden kann. Mit der Einschulungsfeier am zweiten Schultag des neuen Schuljahres, während der sie durch kleine Aufführungen von Schülern und Schülerinnen begrüßt werden, treten sie ins Schulleben ein.

Nach etwa einem halben Jahr treffen die Erzieherinnen und Lehrerinnen nochmals zur Information über den schulischen Werdegang der Kinder zusammen. Die Erzieherinnen können dadurch ihre Kriterien zur Einschätzung der Schulfähigkeit von Kindern überprüfen und eventuell korrigieren.

Von der Grundschule zur weiterführenden Schule

Zur Information der Eltern gibt es einen Informationsabend, an dem sich die Friedrich-August-Genth-Schule (Kooperative Gesamtschule) in Wächtersbach, die Henry-Harnischfeger-Schule (Integrierte Gesamtschule) in Bad Soden-Salmünster und die Haupt- und Realschule Birstein vorstellen, ihre schulische Struktur und ihr Profil erläutern. Gemeinsam mit ihren Kindern haben die Eltern zudem an einem Tag der offenen Tür Gelegenheit die zukünftige Schule zu besuchen.

In den Klassenkonferenzen des vierten Schuljahres werden wenige Tage vor dem Elternsprechtag eingehend über den Leistungsstand, die Leistungsfähigkeit und daraus resultierend den zukünftigen schulischen Werdegang eines jeden Schülers und jeder Schülerin beraten. Der Klassenlehrerin stehen dabei in der Regel die Fachlehrerin für Mathematik sowie die weiteren Fachlehrerinnen zu Seite. Die Beratung der Eltern und die Empfehlung für eine weiterführende Schule stehen somit auf festen Füßen. Die Gefahr, ein Kind aus einseitigem, persönlich geprägtem Blickwinkel zu beurteilen, besteht nicht. Zur Erleichterung der Wahl der weiterführenden Schule besuchen interessierte Schüler und Schülerinnen des 4. Schuljahres eine oder mehrere weiterführende Schulen, bevor die Schulentscheidung fällt. Im Rahmen einer Führung und durch den  Schnupperunterricht informieren sie sich in Wächtersbach, Bad Soden-Salmünster oder Birstein über ihre Möglichkeiten für den weiteren Bildungsweg.

Entscheiden sich Eltern für eine höhere, als die von der Schule empfohlene Schullaufbahn und widerspricht die Klassenkonferenz diesem Votum, wird den Eltern ein weiteres Beratungsgespräch angeboten. Manche Eltern nehmen diese zusätzliche Beratungsmöglichkeit nicht wahr und beharren auf ihrer Entscheidung („Wir probieren das mal!“). Überzogener elterlicher Ehrgeiz aber auch Angst vor zukünftiger Arbeitslosigkeit ihres Kindes bewirken immer wieder Elternentscheidungen, die ihre Kinder zu stark fordern, überfordern.

Etwa in der Mitte des fünften Schuljahres treffen sich die ehemaligen Klassenlehrerinnen, zum Teil auch die Mathematiklehrerinnen der Grundschule mit den Sekundarstufenlehrer/innen und tauschen Informationen und Erfahrungen zu einzelnen Schülern- und Schülerinnen aus. Dabei erfahren die Lehrkräfte der weiterführenden Schule vieles über die Lebenssituation, die Selbstkompetenz und das Arbeits- und Sozialverhalten ihrer Schüler. Die Grundschullehrerinnen hören, ob die damaligen Einschätzungen und Empfehlungen angemessen waren.